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Samstag, 18. Juli 2009

Untätiger Tag...and 'the Miracle Baby'

Wieder mal sind wir heute früh irgendwie unausgeschlafen aufgewacht. Um 8.30 rum war das ungefähr gewesen. Noch ne Stunde haben wir im Bett gelegen und versucht wieder einzuschlafen, aber das ist uns garnicht so gut gelungen. Irgendwie ging das mit dem Einschlafen garnicht.
Als wir dann wirklich nicht mehr einschlafen konnten haben iwr uns also angezogen und sind dann frühstücken gegangen. Heute gab es wieder kein Roti :( Also wieder Cornflakes und Obst für mich. Robin hatte Cornflakes, Obst und Croissantgebäck.
Danach sind wir hoch und haben uns so langsam (sehr langsam) fertig gemacht für Pool. Wir wollten heute nicht so viel in der Sonne unternehmen, wegen unserem tollen Sonnenbrand. Wir haben uns also unten im Schatten zwei Liegen gesucht und sind dann schnell ins kühle Wasser. Da waren wir so ungefähr eine Stunde, dann sind wir raus und haben uns auf die Liegen gelegt. Nach 20 Minuten ist Robin dann doch nochmal zurück in den Pool.
Als dann auch da der Sonnenbrand langsam merkbar wurde sind wir dann auch wieder hochgegangen. Weil lust auf noch mehr Sonnenbrand hatten wir dann nämlich nicht.
Oben haben wir dann mal wieder Disney Channel's Angebot genossen. :) SEHR GUTES ZEUG

Um 5.30/6.00 rum sind wir dann wieder zu Raja & Mary essen gegangen. David, das ist einer der Mitarbeiter dort - naja, außer ihm gibt es nur noch Raja & Mary :D
Nachdem wir das essen bestellt haben, hat uns David ein wenig über die Leute erzählt.
Wir haben unglaublich viele Zeitungsartikel gelesen und Bilder gesehen.
Geht mal zu Google und gebt dort: miracle baby mattress tsunami ein. Ihr werdet eine Menge Artikel zu dem Thema finden. (Hier ein kleiner Artikel - auf dem Bild erkennt ihr Raja & Mary mit ihrer kleinen Tochter)
Die kleine Tochter von Raja & Mary ist am Abend zum 25. Dezember 2004 im Hinterzimmer des Cafe's (was wohl auch ihr zu Hause ist) eingeschlafen. Am 25. Dezember war die kleine Tulishi noch immer am schlafen, als die erste Tsunamiwelle an Miami Beach - dem Standort vom Miami Beach Cafe - einschlug. Das Wasser drückte die Tür auf und erfasst die Matratze der kleinen Tulishi. Sie wurde schlafend mitsamt ihrer Matraze hinaus ins Meer gesogen. Raja und Mary dachten, sie hätten ihre kleine Tochter verloren, doch mit der nächsten Welle wurde Tulishi immernoch schlafend auf ihrer Matratze zurück zu ihren besorgten Eltern nach Miami Beach geschwemmt.
Die Mutter von David (im Alter von zarten 80 - wir wissen nicht genau ob es wirklich die Mutter ist, aber wir nehmen es nun einfach mal an) saß mit der kleinen Tulishi am Tisch und schaute Fern als wir zum Essen ankamen. David erzählte uns noch ein wenig mehr.
So erfuhren wir auch, dass er leider nichrt so Glück hatte wie Raja & Mary. Seine zwei Söhne (ungefähr 12) wurden ebenfalls von den Tsunamiwellen erfasst und sind nichtmehr zurückgekommen. Beim erzählen hat David sogar angefangen zu weinen - in dem Moment und auch schon viel früher hat man gemerkt, dass dieser Tag und die darauffolgenden schreckliche Erinnerungen bergen, die die Leute hier und im gesamten betroffenen Gebiet immernoch verfolgen.
Aber mit viel Stolz hat er uns dann von seinem Bus, den er um die Insel herumfährt - hoch die Hügel, runter die Hügel, um die Kurve. All die Bewegungen hat er mit seinen Händen nachgemacht.
Ich sag es mal auf englisch: It was really really touching to hear about all that happened on the day the tsunami hit the beaches from a person that lived through this really devastating and bad day but still spreads so much joy. (Ich entschuldige mich, sollte die Grammatik dieses Satzes keinen Sinn ergeben, aber ich wusste nicht, wie ich diese Tatsache auf deutsch ausdrücken sollte).
Aufgrund dieser Tatsache haben wir es uns im heutigen Blog zur Aufgabe gemacht, nochmal auf diesen Tag aufmerksam zu machen und mitzuteilen, dass die Leute immernoch mit Schrecken an diesen Tag denken.
Die kleine Tulishi ist, wie auch in den Artikeln beschrieben, ist ein Kind voller Freude, wissbegierig und scheint morgens mit einem breiten wunderschönen und ansteckenden Lächeln aufzuwachen.
Während wir dort gegessen haben, ist sie herumgerannt hat alles begutachtet und alles angefasst und war die ganze Zeit strahlend unterwegs.
Nun aber auch genug von den schlimmen Dingen. Als wir fertig waren mit essen, wollen wir unbedingt noch Foto's machen auf den Steinen am Strand. Wir haben uns einen ausgesucht, der ein wenig ins Meer hineinragt. Robin ist als erstes draufgeklettert, um dort ein wenig zu posen. Dann bin ich hinterhergeklettert und wir haben zusammen Bilder gemacht. Da die Wellen dort aber relativ hoch geschlagen haben und wir nicht wirklich nass werden wollten sind wir also vom Stein runter. Naja, wir haben es versucht. An der einen Stelle haben wir sogar Krebse auf dem Stein gesehen.

Wie auch immer, Robin ist zuerst langsam den Stein runtergerutscht - ja richtig runtergerutscht. Im stehenden Zustand. Leider hat er so gegen unterer Hälfte das Gleichgewicht nicht mehr halten können und hat sich schön längs hingelegt. So schnell ich konnte bin ich ihm hinterhergerutscht - aber auf allen vieren. Auf halbem Weg angekommen - da wo Robin das Gleichgewicht verloren hat bzw wo es ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hat - hat armer kleiner Robin mir schon den blutenden Ellenbogen und die blutende Hand hingehalten. Beim ausrutschen hat er schützend seine Hände und Arme verwendet.
Ende vom Lied, Robin hat Schürfwunden am Ellenbogen, an der Hand und an beiden Füßen.
Oben im Zimmer angekommen - wir haben an der Rezeption Desinfektionssalbe und Gel geholt - ist er erstmal duschen gegangen und dann habe ich ihn verarztet.
Beim auftreten hat er dann gemerkt, irgendetwas tut ihm am Fuß weh. Also hat er sich aufs Bett gelegt und ich habe sorgfältig seinen Fuß untersucht. Unterhalb seines rechten kleinen Zehs hatte sich ein Minisplitter - wahrscheinlich von einer der Muscheln auf dem Stein - eingeschoben. Ich musste also, weil wir keine Pinzette hatten, mit der Hautschere di Haut um den Splitter herum so anschneiden, dass ich sie zur Seite schieben konnte und dann habe ich mit Hilfe der Schere, die ich dann als Pninzette missbraucht habe, den Splitter rausgezogen. Im anderen Fuß hatte er an der Verse dann auch noch kleine schwarze Dreckablagerungen - ebenfalls vom Stein. Die habe ich auch noch entfernt - auf die selbe Methode.
In der gesamten Zeit musste er leider etwas leiden, da das desinfizieren der Wunde gebrannt hat und das entfernen der Splitter leider schmerzhaft war, da ich etwas drücken musste um richtig an den Splitter ranzukommen.
Also Ende vom Lied ist Robin hat viel Aua UND einen Sonnenbrand. Und ich habe nur einen Sonnenbrand

2 Kommentare:

  1. ich habe das baby gegoogelt und alles gelesen. finds total traurig. i'wie nimmt d ganze horrorgeschehen andere ausmaße wenn man jemand kennenlernt oder trifft der direkt betroffen ist. hier, so weit weg von dort, hat man gelesen, vll gebetet für d opfer, eine spende überwiesen und damit sein gewissen gedacht genüge getan zu haben. ich hätte an deine stelle ohne vorbehalt mitgeheult
    hätte ich gedacht du hättest das getan da wie beide so im wasser gebaut sind. aber eins bestimmt, raja und mary und d kleine werden dir nie aus dem kopf gehen. auch nicht in jahren. du wirst dich immer fragen wie es den geht und was aus denen geworden ist.
    finds aber gut dass ihr d möglichkeit hattet sollche menschen kennenzulernen und zu sprechen. nur so entsteht d verbundenheit zu den menschen d bteroffen sind u hilfe benöteigen, egal welche art.

    bin stolz auf euch. alles liebe,mama x x x

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  2. Hallo, sehr bewegende Geschichte die einem die vielen Bilder dieser Naturkatastrophe wieder vor Augen fuehrt. Es ist eine andere Dimension des Verstehens, wenn man mit Opfern darueber sprechen kann. Und hinter dieser unglaublichen Zahl von Todesopfern verbergen sich nochmals soviel Einzelschicksale. Und von zwei Schicksalen mit unterschiedlichen Ausgang habt ihr jetzt hautnah und in sehr persoenlicher Art und Weise erfahren.
    Kompliment fuer deine/eure gefuehlvollen Worte !

    LG
    H&M

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